Bewegungsmelder: Haushüter, Spardose, Orientierungshilfe

Im Sommer macht sich niemand Gedanken über Bewegungsmelder und Lichttechnik. Wir können unsere Alltagstätigkeiten bei hellem Licht verrichten und dank Sommerzeit bis spätabends im Abglanz der Sonne sitzen. Dunkel wird es wenige Wochen später schneller, als wir gedacht hätten. Und wieder tappen wir in der Dunkelheit, wenn wir uns über eine sinnvoll gesteuerte Aussenbeleuchtung nicht gekümmert haben. 20 Jahre wohnen wir schon in diesem Haus und glauben jeden Weg zu kennen. Und dann hauen wir beim Müllrausbringen mit der Tonne gegen das Auto. Zeit für mehr Licht!

Im Haus das Gleiche. Warum der Vorbesitzer den Flurlichtschalter so angebracht hat, dass dieser sich nur nach einem Tastparcour erschliesst, können wir ihn nicht fragen. Dreimal schon haben wir mit dem in die Hüfte geklemmten Wäschekorb die Wand angeschrammt. Und der Winter ist lang. Dabei gibt es für diese finsteren Probleme eine simple technische Lösung: Sie heisst Bewegungsmelder.

Bewegungsmelder sind vielseitig

Bei einer Umfrage zum Thema Bewegungsmelder würde der Grossteil der Befragten sicherlich jene Geräte beschreiben, die in der Dämmerung und Dunkelheit im Aussengelände für helles Licht sorgen. Ein Bewegungsmelder kann jedoch auch für andere Aufgabenbereiche genutzt werden. So geschieht die Steuerung moderner Alarmanlagen über die Bewegungsmelder-Technik. Die energieeffiziente Lichtsteuerung im Innenhaus stellt ein weiteres Einsatzgebiet dar. Dieser Artikel umreisst die Möglichkeiten, Licht im Haus per Bewegungsmelder zu regeln. Ausserdem gibt er Installationstipps für das klassische Anwendungsfeld im Aussenbereich.

Der innere Helfer

Dinge, über die wir als Kinder in Science-Fiction-Heften gelesen haben, sind heute selbstverständliche Wirklichkeit geworden. Sie können sich von Ihrer Kaffeemaschine mit einem heissen Kaffee wecken lassen oder den Kühlschrank darauf programmieren, Ihnen Bescheid zu geben, wenn Ihnen Kuhmilch oder Sojamilch ausgehen. Ebenso könnten Sie mit einem Bewegungsmelder die Stereoanlage, den Fernseher oder alle möglichen anderen elektronischen Geräte an- und ausschalten. Am sinnvollsten jedoch korrespondiert ein Bewegungsmelder innen mit dem Licht: eine gelungene Kombination von Bequemlichkeit und Ökonomie.

Die Steuerung

Bewegungsmelder für die Innenräume sollten eine Steuerung per Drehregler besitzen. An diesem kann exakt eingestellt werden, in welchem Raum das Licht wie lange zu brennen hat, ohne dass eine erneute Bewegung zur Wiederaktivierung nötig wäre. Stellen Sie sich vor, Sie gehen duschen und verschwinden zu diesem Zweck hinter dem Duschvorhang. Ein Bewegungsmelder ohne Zeiteinstellung registriert: Aha, keine Bewegung, niemand mehr da, Licht aus. Also müssen Sie mit Ihrem Arm aus dem Duschvorhang hervorzappeln, um dem Sensor zu verstehen zu geben: Hier ist noch jemand. Im anderen Fall können Sie für Ihre Dusche einfach den passenden Zeitrahmen programmieren.

Geld sparen

Zählen Sie mal zusammen, wie häufig Sie in einem Raum das Licht brennen lassen, obgleich Sie ihn nicht mehr benutzen. Aufs Jahr summiert, macht das eine lange, nutzlose Lichtstrecke aus, die Ihnen ein nicht unerhebliches Loch in den Geldbeutel reisst und ausserdem Ressourcen verschwendet. Mit einem inneren Bewegungsmelder leisten Sie Ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit. Sie müssen nicht mehr nach Schaltern tasten oder sich Gedanken darüber machen, ob das Licht nun gelöscht ist oder nicht.


Ein Bewegungsmelder kann im Aussenbereich und für Innenräume eingesetzt werden. (Bild: agolndr / Shutterstock.com)
Ein Bewegungsmelder kann im Aussenbereich und für Innenräume eingesetzt werden. (Bild: agolndr / Shutterstock.com)


Das äussere Argusauge

Kommen wir jetzt zu Auffahrt, Haustür & Co: Beschäftigen wir uns mit den klassischen Aussen-Anwendungsmöglichkeiten von Bewegungsmeldern. Ein Aussen-Bewegungsmelder erfüllt zwei Zwecke: Er weist Ihnen im Dunkeln den Weg; und er schreckt Einbrecher ab. Stellen Sie sich vor, Sie tanken im Süden noch etwas Sonne für Herbst und Winter. Ihr Haus liegt dunkel und verlassen in der finsteren Schweizer Nacht. Wie beruhigend zu wissen, dass der Sensor eines Bewegungsmelders das Haus bei Annäherung in taghelles Flutlicht taucht. Da überlegt der Langfinger es sich dreimal, ob er weitermacht.

Schutzklassen und Erfassungswinkel

Bewegungsmelder für draussen besitzen eine höhere Schutzklasse als solche für Innenräume. Einzige Ausnahme: Feuchtraum-Bewegungsmelder müssen ebenfalls in einer entsprechend hohen Schutzklasse taxiert sein. Der Erfassungswinkel gibt jenen Winkelgrad an, innerhalb dessen der Sensor eine Bewegung registrieren kann. Es gibt tatsächlich Geräte mit Rundumsicht von 360 Grad. Wenn Sie mit einem einzigen Bewegungsmelder zwei Hausseiten überwachen wollen, können Sie das erreichen, indem Sie ein Gerät mit 300 Grad Erfassungswinkel an der Gebäudeecke installieren. Für die Überwachung von Fluren und Korridoren reicht ein halbrunder Erfassungssektor (180 Grad) aus.

Montageorte

Bewegungsmelder können ein Segen oder Nervensägen sein. Letztere Eigenschaft hat nichts mit dem Gerät an sich zu tun, sondern mit fahrlässiger Montage. Wenn Sie einen Bewegungsmelder mit entsprechender Reichweite so einstellen, dass er die Fussgänger auf dem öffentlichen Gehweg erfasst, werden Sie aus dem Lichtgewitter nicht herauskommen. Ein Bewegungsmelder kann durch reflektierende Objekte ebenso irritiert werden wie durch Wärmequellen. Es ist auch nicht ratsam, das Windspiel, das Ihnen die Nachbarn zum letzten Weinabend mitgebracht haben, in der Nähe des Bewegungsmelders aufzustellen.

Sehen Sie sich nach Bewegungsmeldern um, die mit Sensorknöpfen zum Einstellen der Arbeitszone ausgestattet sind. Wenn Ihre Katze mal wieder die Nacht zum Tag macht, wird sie Ihnen das nicht per Bewegungsmelder mitteilen. Die Geräte, geschickt positioniert, werden Teil Ihrer häuslichen Lichtgestaltung. Mit ihnen tragen Sie innen und aussen zu einer technisch und ästhetisch perfekten Lichtregie bei.

 

Oberstes Bild: © Ossile – Shutterstock.com

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