Die Elektro-Zahnbürste reinigt gründlich und schonend

Zähneputzen gehört zu den Grundkulturtechniken. Bereits unseren Kleinsten wird mit Handpuppen und Geschichten von bösen Bakterien beigebracht, wie Zähne richtig gepflegt werden müssen. Wir selbst mühen uns täglich mehrmals vorm Spiegel ab, die Merksätze vom letzten Zahnarztbesuch memorierend. Und dann nehmen wir mit leicht weichen Knien auf dem Zahnarztstuhlplatz Platz, und siehe: Es wurde wieder nicht zur völligen Zufriedenheit der dentalen Wissenschaft geputzt. Hier noch ein Plaque, dort eine vernachlässigte Stelle. Wir kehren nach Hause zurück, mit guten Vorsätzen und neu aufgefrischten Merksätzen. Über die Werkzeuge des Putzens machen wir uns weniger Gedanken.

Konservative Menschen lieben ihre Handzahnbürste, Fortschrittsliebhaber greifen zur Elektro-Variante. Oder betrachten die einen das Putzen als Sport und lieben die anderen die Bequemlichkeit? Argumente für ihr bevorzugtes Instrument haben beide Parteien vorzubringen. Die Handbürster setzen auf Manufaktur-Arbeit: Nur die eigene, feinmotorisch eingesetzte Kraft schaffe beste Ergebnisse. Die Elektro-Partei weist auf die blitzschnell rotierende Bürste hin, die ohne Gewaltanwendung alle Unreinheiten von den Zähnen nimmt. Und wer hat wirklich recht? Wir wollen uns einen Überblick über die Vor- und Nachteile von Handzahnbürste und Elektro-Zahnbürste verschaffen.

Ideal und Wirklichkeit

Wer sich Gedanken über das richtige Werkzeug zum Zähneputzen macht, sollte den Argumenten der Fachleute vertrauen. Keine andere Berufsgruppe hat so viel über die richtige Art des Zähneputzens nachgedacht als jene Menschen, auf deren Behandlungsstühlen wir die Konsequenzen unserer Unterlassungssünden beheben lassen müssen. Zahnärzte wissen, dass eine richtige Putztechnik, diszipliniert eingeübt, kinderleicht wie im Schlaf rekapituliert werden kann. Aber sie wissen auch, dass genau diese Disziplin von den meisten Probanden nur zur Hälfte praktiziert wird.

Es gelingt uns nicht, die Drei-Minuten-Regel einzuhalten, und wenn wir es besonders eilig haben, erwischen wir allenfalls ein Drittel der Zahnoberflächen bei unserer Reinigung. Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach: Aus diesem sehr pragmatischen Grund empfehlen Zahnärzte die Benutzung einer elektrischen Zahnbürste. Denn bei mangelhaft ausgeübter Putztechnik trägt das elektrische Instrument mehr Unreinheiten ab als die Handzahnbürste. Und sie geht dabei schonender mit unseren Zähnen um.

Die elektrische Zahnbürste und ihre Variationen

Der Erfindungsgeist des Menschen macht die Welt komfortabler und komplizierter. Wenn Sie sich dafür entschieden haben sollten, eine elektrische Zahnbürste zu erwerben, stehen Sie sogleich vor neuen Fragen. Denn neben die oszillierende elektrische Bürste, deren Kopf sich mit ca. 3000 Schwingungen pro Minute dreht, sind zwei Neuentwicklungen getreten: die Schallzahnbürste und die Ultraschallzahnbürste. Erstere kommt auf 30’000 minütliche Schwingungen, während die Ultraschallzahnbürste sogar 1,6 Millionen Mal in der Minute schwingt! Hier wird Putztechnik durch Innovation unterstützt.



Vorteile der Elektrischen

Trinken Sie gerne Tee? Kaffee? Rotwein? Lassen Sie sich entgegen allen Warnungen unserer Schweizer Gesundheitsbehörden immer noch Ihre Zigarette schmecken? Dann werden Sie sich den Begriff Plaque durch einen Blick auf Ihre Zähne veranschaulichen können. Es sei denn, Sie benutzen eine elektrische Zahnbürste in angemessener Regelmässigkeit und Anwendungsdauer. Der schwingende Bürstenkopf reicht tiefer unter den Zahnfleischrand und entfernt dort Beläge und Bakterien. Gleichzeitig gehen die oszillierenden Borsten schonender mit dem Zahnfleisch um – dies wird belegt durch eine geringere Rate von Zahnfleischentzündungen bei Benutzern der Elektro-Zahnbürste.

Hightech für die Zahnhygiene

Die Geschichte ist bekannt: Proband Nummer eins putzt zweimal täglich nachlässig seine Zähne, trinkt Rotwein und Kaffee und isst süsse Sachen; Proband Nummer zwei ernährt sich vollwertig, pflegt seine Zähne nach den Regeln der Kunst und trinkt nur Kräutertee. Dennoch ist der Zahnstatus der beiden nicht stark voneinander unterschieden. Die Lösung: Proband eins hat die besseren Gene als Proband zwei erwischt. Sollten Sie zu den Menschen mit der Plaque-Neigung und der hohen Zahnarzt-Besuchsfrequenz zählen, ist eine Schall- oder Ultraschallzahnbürste vielleicht das Richtige für Sie.

Schall und Ultraschall

Schallzahnbürsten versetzen den Bürstenkopf in hochfrequente mechanische Schwingungen. Der Vorteil: Mit wenig Druck erzielen Sie sehr gute Reinigungsergebnisse. Auch die Zahnfleischtaschen und jene Zahnzwischenräume, die sonst das Arbeitsfeld der Zahnseide darstellen, werden gesäubert.

Bei Neigung zu Zahnfleischblutungen bietet sich die Investition in eine Ultraschallzahnbürste an. Ihre Schwingungen werden elektromagnetisch erzeugt und sind so schnell, dass während des Putzens winzige platzende Luftbläschen entstehen. Diese übernehmen die eigentliche Reinigungsarbeit. Sie dringen in jeden Zahnzwischenraum und sorgen für eine wirklich umfassende Säuberung – ohne Reibung und Druck. Der Nachteil dieser Technik ist ihr Preis. Wenn Sie nicht zu Komplikationen wie Zahnfleischbluten und vermehrter Plaque-Bildung neigen, genügt eine einfache elektrische Bürste oder eine Schallzahnbürste.

Ehrenrettung der Handzahnbürste

Sie möchten nicht jeden Alltagshandgriff elektrifizieren? Sie finden elektrische Zahnbürsten unhandlich? Nicht reisefähig? Und zu laut? – Kein Problem. Auch mit einer Handzahnbürste können Sie durchaus präsentable Ergebnisse erzielen, wenn Sie die richtige Technik anwenden. Putzen Sie drei Minuten (eine Sanduhr hilft), wenden Sie die Technik an, die Ihnen Ihr Zahnarzt beigebracht hat – und benutzen Sie die richtige Bürste. Synthetikborsten sollte sie haben (in Naturborsten bilden sich schneller Keime); die Borsten sollten von mittelstarker Konsistenz sein und abgerundet, damit das Zahnfleisch beim Putzen nicht beschädigt wird.

Jetzt brauchen Sie nur noch zwei Dinge: Disziplin und Geschicklichkeit. Für alle anderen, für die Menschen mit zwei linken Händen und begrenzter Geduld, hat der Erfindungsgeist die elektrische Zahnbürste geschaffen.

 

Oberstes Bild: © Alliance – Shutterstock.com

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